Geschichte
Zu unserer Gründungszeit im Jahr 1991 setzten wir uns mit verschiedenen Kinesiologierichtungen auseinander. Unsere Anstrengungen als OrganisatorInnen ermöglichten uns, selbst als TeilnehmerInnen Ausbildungen zu genießen, die bisher nur im Ausland besucht werden konnten. Dabei konnten wir die unterschiedlichen Herangehensweisen und Interpretationen der verschiedenen Kinesiologiemethoden in der Anwendung des Muskeltests erforschen. Gegenüber diesen nahmen wir immer eine kritische Position ein, da aus unserer Sicht beim Muskeltest meist nicht zwischen der neurophysiologischen Aussagekraft (wie ursprünglich in der Angewandten Kinesiologie) und dem geistig-interaktiven Zugang differenziert wurde.
Wichtigster Lehrer in unserem Werdegang war Solihin Thom D.O., der uns als Osteopath und Kinesiologe unterrichtete. Sowohl sein medizinischer als auch sein multikultureller Background begeisterten uns und ließen uns ein ganzheitliches Denken auch rational nachvollziehen. Als Osteopath, Homöopath und Akupunkteur hatte er ein umfassendes Verständnis von Lebens- und Heilungsprozessen. In diesen beschrieb er die darin wirkenden Lebenskräfte, die eine ständige Selbstverwirklichung unterstützen. So fasste er seine angeboten Lehrgänge mit dem Namen „InnerDialogue“ zusammen. Denn die vielen von ihm unterrichteten Methoden sollen einen Dialog mit persönlichen inneren Anteilen vermitteln und deren „Verwirklichungsprozess“ ermöglichen.
Solihin vertraute die Faculty of InnerDialogue-Austria Stephen Hruschka an. Er erstellte ein umfangreiches Curriculum und setzte die Ausbildungsstandars fest, die auch vom Berufsverband für Kinesiologie anerkannt sind.
Die Art und Weise, wie der Muskeltest eingesetzt wird unterscheidet sich inzwischen sehr vom Ablauf, wie er noch in der angewandten Kinesiologie (Dr. G. Goodheart) verwendet wird. In vielen Kinesiologierichtungen, die wir kennengelernt haben, wie z.B. der angewandten Kinesiologie, Physioenergetik (Raphael van Assche), Touch for Health (J. F. Thie), Hyperton X (Frank Mahony) oder der Methode nach Dr. Klinghardt wird der Muskeltest mehr als therapeutisch-diagnostisches Werkzeug gesehen, wo ein schwacher Muskel als Indikator für Krankheit, Inbalance oder Stress interpretiert wird. In der klinischen Kinesiologie ändert sich dieser Blickwinkel ein wenig, und man erkennt den Muskeltest mehr als Kommunikationsmittel. Ein Wechsel in der Muskelstärke wird als Signal unbewusster Ebenen des menschlichen Organismus betrachtet, die sich auf diese Art verständlich machen können. Man ist sich auch immer mehr der Beeinflussbarkeit des Muskeltestergebnisses durch subjektive Vorstellungen der beteiligten Personen bewusst und sucht nach Möglichkeiten, dies im kinesiologischen Testablauf möglichst auszuschließen. So entwickelte sich nach der angewandten und klinischen Kinesiologie der Testablauf der ontologischen Kinesiologie, die den Muskeltest nicht als diagnostisches Instrument, sondern nur als bestätigenden Ausdruck des Körpers auf gerade wirkende Lebenskräfte sieht. Das menschliche Wesen reagiert also auf angebotene Informationen bestätigend oder ablehnend. Aus Sicht von Stephen Hruschka wird dadurch nur bekräftigt, was gerade ist. Der Muskeltest eigne sich nicht zum Austesten von vermeintlichen Ursachen und lasse auch keine Rückschlüsse zu, die verändern wollende Maßnahmen rechtfertigen würden.